PRODUCTION LINES: SO ENTSTEHT DER MSR WINDBOILER
Seit der ursprüngliche Model™ 9 Kocher 1973 auf den Markt gekommen ist, wird die Mehrheit der MSR-Kocher in unserer Fabrik in Seattle, Washington von Hand gefertigt. Die hausinterne Produktherstellung gibt uns die volle Kontrolle über den gesamten Prozess, so dass wir ein hohes Maß an Produktionsqualität sicherstellen und jeden Kocher ausgiebig testen können, bevor er unsere Produktionshallen verlässt. Hier zeigen wir euch heute, wie unser neuestes Modell, das WindBoiler™ Kochersystem in mehreren Schritten zusammengebaut wird. Nämlich direkt unterhalb von dem Ort, an dem es entworfen und konstruiert wurde.
Klein, aber leistungsstark
Der WindBoiler ist MSR’s erstes „Ein-Mann“-Kochersystem, das sich durch die Eigenschaften auszeichnet, die für Alleinreisende am wichtigsten sind. Es weist dieselbe preisgekrönte windresistente Technologie auf, die auch in unserem Reactor-Kochersystem zu finden ist. Hinzukommen besondere Feinheiten, wie ein Becherwärmer mit Griff und eine Trinköffnung im Topfdeckel, so dass man den Topf als Ess-und Trinkgefäß nutzen kann. Das ganze System lässt sich bequem ineinander verstauen und nimmt dementsprechend wenig Platz im Rucksack weg. Der WindBoiler ist der ultimative Kocher für alle Arten von Abenteuer, aber auch fürs entspannte Wochenend-Camping.
Wie wird er hergestellt?
Das WindBoiler-Kochersystem ist genau das – ein System - bestehend aus einem Brenner und seinem speziell konzipierten Topf, der mittels eingebautem Wärmetauscher für einen effizienten Wärmetransfer sorgt. Eine zusätzliche Schüssel und ein Kartuschen-Ständer gehören ebenfalls zum Zubehör.
Jetzt geht’s ans Zusammenbauen, wir beginnen mit dem Brennerkopf.
Station 1: Zusammensetzung der Brennerschale
Der WindBoiler nutzt einen Strahlungsbrenner, der hohe Leistung und Effizienz weitgehend unabhängig vom Wetter liefert. Um diese Brenner herzustellen, schneiden wir zunächst dünne Maschendrahtscheiben aus, in denen später der Brennstoff gemischt wird und über die sich die Flamme verteilt.
Die Scheiben für den Strahlungsbrenner auf dem Fließband
Wir haben extra eine Maschine entwickelt, um diese Scheiben exakt auszuschneiden bzw. sie aus Bögen aus einer leichten und strapazierfähigen Legierung, genannt Fecralloy, auszustanzen. Anschließend stapelt die Maschine jeweils vier Stück übereinander und schickt sie das Fließband entlang zu einem unserer Arbeiter.
Der Gasverteiler wird in die Brennerschale geschweißt
Gleichzeitig wird der Gasverteiler in die Brennerschale punktgeschweißt. Wenn die Scheiben dann ankommen, werden sie über dem Gasverteiler platziert und zu ihrem Schutz wird ein grobmaschigeres Stahlgeflecht darüber gesetzt. Diese oberste Scheibe beinhaltet auch einen Glühdraht, der rot glühend leuchtet und das Anzünden bestätigt, sobald der Kocher eingeschaltet wird.
Der Glühdraht wird eingesetzt
Zusammenschweißen der einzelnen Komponenten der Brennerschale
Auch die einzelnen Scheiben werden per Punktschweißen in der Brennerschale verankert.
Befestigungspunkte im äußeren Ring zum Fixieren des Topfes
Zum Schluss werden Befestigungspunkt in den äußeren Ring der Schale gedrückt, um später beim Kochen den Topf fest im Kocher zu verankern und dem ganzen System Stabilität zu verleihen.
Während all dies in Station 1 passiert, wird drüben in Station 2 die Düse des Kochers zusammengesetzt.
Da wir bei MSR versuchen, die Produktion so schlank wie möglich zu halten, sind unsere einzelnen Stationen, sowie der Produktionsablauf auf maximale Effizienz ausgerichtet. Ein solches System zu entwickeln ist nicht einfach, aber die „flüssigen“ Übergänge zwischen Arbeitern, Maschinen und Stationen ermöglichen die Fertigstellung eines WindBoiler-Kochersystems alle 3,5 Minuten. Auf die Art und Weise sparen wir viel Energie, die in Form von eingesparten Kosten direkt unseren Kunden zu Gute kommt.
Station 2: Anfertigung der Düse
Schmiermittel wird auf das Mischungsrohr aufgetragen
Bei der Anfertigung der Düse kommt es vor allem auf Fingerfertigkeit an. Hier werden Dichtungsringe, Schmiermittel und winzige Teilchen in die Düse eingesetzt. Außerdem wird das Mischungsrohr aus Aluminium hinzugefügt.
Eines der Geheimnisse der WindBoilers und seiner starken Leistungsfähigkeit ist seine Fähigkeit zu 100 Prozent mit Primärluft zu arbeiten. Dadurch kann die Flamme komplett eingekapselt werden, wodurch sie vor äußeren Einflüssen geschützt ist. Folglich ist der WindBoiler unglaublich schnell und sparsam – selbst bei windigem oder kaltem Wetter, bei dem andere Kocher erheblich langsamer werden oder komplett versagen.
Die Düse wird ins Druckregulierungsventil gepresst
Nachdem das Mischungsrohr montiert ist, wird eine Bimetall-Wärmedichtung als Sicherheitsmechanismus eingesetzt. Anschließend wandert alles in das Druckregulierungsventil.
Wenn diese recht kompliziert aufgebaute Düse fertig ist, wird ein Griff aus Hochtemperatur-Nylon angebracht, um ein sicheres und einfaches Halten zu ermöglichen, wenn der Kocher heiß ist.
Das Gasventil wird nun auf Lecks und Druckströmung getestet, bevor die ganze Einheit zurück zur ersten Station geschickt wird, wo der Kocher seine glänzende Blende aus rostfreiem Stahl erhält – ein durchlöcherter Schleier, der die komplexen Innereien des Kochers verhüllt.
Die WindBoiler Blende wartet auf ihre Verarbeitung
Zu guter Letzt werden die beiden montierten Einheiten zusammengepresst, einige Schrauben eingesetzt und, voilà, der brandneue WindBoiler-Kocher ist fertig und bereit zum… Testen.
Testen im Brennlabor
Jeder einzelne Kocher, den wir bauen, wird getestet, um sicherzustellen, dass er einerseits internationalen Qualitäts- und Sicherheitsstandards genügt und andererseits gleichmäßig Wärme abgibt mittels einer hochwertigen Flamme.
Die Brenner, die den Test bestehen, werden Teil eines größeren Systems mit ihrem Topf und den übrigen Komponenten.
Für diese übrigen Komponenten nutzen wir Materialien von derselben Qualität und Belastbarkeit, wie die, die wir auch im Brenner verwendet haben. Denn ein hochwertiger Brenner macht nur wenig Sinn, wenn die übrigen Teile nichts taugen, oder?
Der Wärmtauscher des WindBoiler Topfs
Beim Topf haben wir uns für hart-anodiertes Aluminium entschieden, wegen seines geringen Gewichts und seiner Strapazierbarkeit. Die Lamellen des Wärmetauschers, die für mehr Oberfläche zur Wärmeabgabe sorgen, werden laserverschweißt, um eine größere Haltbarkeit garantieren.
Auch sonst haben wir uns nicht lumpen lassen: Der Becherwärmer besteht aus spritzgegossenen Nylonskelet, umhüllt von einem Hochtemperaturpolyester, das nicht schmilzt. Die Schüssel und der Deckel bestehen aus BPA-freiem, lebensmittelverträglichem Kunststoff, der nicht nur sehr strapazierfähig ist, sondern sich auch nach mehrfachem Kochen nicht zusammenzieht.
Die einzelnen Teile werden im Topf verstaut
Jede Komponente wird innerhalb oder außerhalb des Topfs verstaut und das kompakte System wird ordentlich in seine Box gepackt. Jetzt ist der Kocher soweit fertig und wartet beim Händler vor Ort auf deinen Einkauf. Danach wird er dir bei der Wandertour oder beim Camping mit Freunden sicher gute Dienste leisten und heiße Mahlzeiten bereiten.