Der komplette Basic-Guide zu den Grundlagen der Wasseraufbereitung
Welche Wasseraufbereitung brauche ich?
Eine einfache Frage, aber wie so oft gibt es keine einfache Antwort darauf. Die richtige Wasseraufbereitung ist weitaus komplexer, als dass sie einfach mit ja oder nein beantwortet werden könnte. Die unterschiedlichen Gefahren, variierende Standards und der Mangel an Information führen zu einer Mischung, die es extrem schwer machen, die Gefahren richtig einzuschätzen. Auch die unterschiedlichen Methoden, wie Mikrofilter, Chemikalien, UV-Licht und Entkeimer machen die schwierige Suche nach der richtigen Behandlungsmethode nicht leichter. Dieser Artikel soll bei der Entscheidung helfen und euch über die wichtigsten Dinge der Wasseraufbereitung informieren. Auf jeder Seite befindet sich ein Link, über den ihr tiefer in die jeweilige Thematik eintauchen könnt. Die hier präsentierten Informationen basieren auf wissenschaftlichen Studien und werden von Experten des MSR-WaterLab kommuniziert.
Was weiß MSR über Wasseraufbereitung?
Schon seit den 90er Jahren widmet sich MSR dem Thema Wasseraufbereitung in der freien Natur. Die Initialzündung war die gefeierte WaterWorks-Linie, die den ersten Backcountry-Filter mit der Kombination aus Karbon und Keramik-Elementen beinhaltete. Aus diesem Filtersystem entwickelte sich der MiniWorks Mikrofilter, der heute einer der meist verkauften Wasserfilter in Nordamerika ist. Mittlerweile hat sich die MSR Wasseraufbereitungslinie zur verlässlichsten und umfassendsten Kollektion auf dem Markt gemausert.
Heute verfügt MSR über ein eigenes Labor mit fünf hoch ausgebildeten Forschern aus den Bereichen Chemieingenieurswesen, Biochemie, Mikrobiologie, Umwelttechnik, sowie Zell- und Molekularbiologie. Dieses Team entwickelt und testet Wasseraufbereitungslösungen für Outdoor-Abenteuer, den Katastrophenschutz und das Militär. Die dafür entwickelten Technologien sind auch auf den Einsatz in Entwicklungsländern angepasst, die mit großen Herausforderungen in der Wasseraufbereitung zu kämpfen haben. Das MSR Laborteam ist eng mit der Entwicklung und der Produktion unserer Produkte zur Wasseraufbereitung vernetzt. Diese werden im MSR-Werk in Seattle hergestellt, das sich auf demselben Grundstück wie das Wasserlabor befindet. Kurze Wege also für das Team, das somit direkten Zugang zu den Entwicklungs- und Produktionsstätten hat. 1998 wurde die Keramik Extrusions –Technologie von MSR als eine der besten Innovationen der letzten 100 Jahre angesehen.
Was ist der Unterschied zwischen „schmutzigem“ und trinkbarem Wasser?
Wasser ist „schmutzig“, wenn es einen oder mehrere als die folgenden Inhaltsstoffe aufweist:
- Natürliche und organische Stoffe (Humus, Tannine)
- Organische Chemikalien
- Sedimente
- Mikroorganismen
- Anorganische Chemikalien
Wann sollte ich mein Wasser behandeln? Es ist immer den Aufwand wert, das Wasser zu behandeln. Wenn ihr Wasser aus unerschlossenen oder fraglichen Quellen konsumiert, gibt es keine Möglichkeit die Qualität eures Wassers zu prüfen. In manchen Fällen werdet ihr sicher sein, dass das Wasser verunreinigt ist und die Aufbereitung das einzig Logische ist. Viel öfter jedoch werdet ihr mit Wasser in Kontakt kommen, das sauber aussieht und eine Behandlung völlig übertrieben erscheinen lässt. Ungeachtet der Situation ist die Unannehmlichkeit das Wasser behandeln zu müssen aber immer das geringere Übel im Vergleich zu einer Krankheit. Wasseraufbereitung ist wie der Gurt beim Autofahren: Eine Vorsichtsmaßnahme, die einfach immer getroffen wird, um ein Worst-Case-Szenario zu vermeiden. Was sind Pathogene? Pathogene sind mikroskopische krankheitserregende Organismen, die allgemein als Keime bezeichnet werden. Dazu gehören Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Wenn Pathogene in unsere Wasserversorgung gelangen, können sie sehr weite Strecken zurücklegen. Über welche Pathogene muss ich mir Gedanken machen? Im Wasser gibt es vier Typen Pathogene, die Vorsicht gebieten: Protozoen, Bakterien, Viren und multizelluläre Parasiten. Protozoen: Pathogene Protozoen sind einzellige-Organismen, die meistens durch menschliche oder tierische Fäkalien übertragen werden. Sie können in allen Gewässertypen vorkommen und über mehrere Monate außerhalb eines Wirts leben. Manche benötigen einen Wirt um zu überleben, aber die meisten nicht. Sie können Chemikalien gegenüber extrem robust sein. Dank ihrer Größe sind sie jedoch leicht zu filtern. Ebenfalls können sie mit UV-Licht oder Hitze unschädlich gemacht werden. Gängige Protozoen vor denen man sich in Acht nehmen sollte sind: Giardien, manche Amöben und Kryptosporidien. Komplette Story anzeig en: Giardien, Kryptosporidien Bakterien: Bakterien sind einzellige Organismen, die sich in Wasser vermehren. Sie haben eine mittlere Größe und können problemlos von Filtern entfernt werden, die die anerkannten Standards der Bakterienentfernung erfüllen. Bakterien können ebenfalls mit chemischen Oxidationsmitteln, UV-Licht und Hitze behandelt werden. Gängige Bakterien, vor denen man sich in Acht nehmen sollte sind: E.Coli, Salmonellen und Cholera. Komplette Story anzeigen: Bakterien Viren: Viren können im Wasser zwar überleben, sich jedoch nur in lebenden Zellen vermehren. Das heißt sie benötigen einen Wirt zur Fortpflanzung. Aufgrund ihrer geringen Größe können sie schwer (fast unmöglich) aus dem Wasser zu filtern sein. Mit Chemikalien, UV-Behandlung und Hitze können sie unschädlich gemacht werden. Gängige Viren, vor denen man sich in Acht nehmen sollte sind: Hepatitis A, Noro- und Rotaviren. Komplette Story anzeigen: Viren Mehrzellige Parasiten: Größere Parasiten können in ungefiltertem Wasser, oder in Entwicklungsregionen mit mangelnder Hygiene problematisch sein. Ihre Größe macht es sehr einfach, sie sogar mit herkömmlichen Filtern aus dem Wasser zu entfernen. Zusätzlich sind sie durch Abkochen von Wasser sehr leicht zu vernichten. Jedoch sind sie resistent gegenüber Chemikalien und UV-Strahlung. Gängige Parasiten vor denen man sich in Acht nehmen sollte: Hakenwurm und Fadenwurm.Es ist immer den Aufwand wert, das Wasser zu behandeln
Sind diese Mikroorganismen überall? Die pathogenen Mikroorganismen, die oben aufgelistet wurden, sind nicht in jeder fraglichen Wasserquelle vorzufinden. Einige tauchen typischerweise nur in bestimmten Situationen und Orten auf, während andere ein breiteres Vorkommen aufweisen. Es ist wichtig zu wissen, wo man Wasser konsumieren wird und welche Bedingungen dort vorherrschen werden. Das größte Risiko von Pathogenen befallen zu werden herrscht in einer der drei folgenden Szenarien: auf Wildnis-Reisen, in Entwicklungsländern und im Katastrophenfall. Wildnisreisen: Das Wasser stammt aus unerschlossenen Quellen, meistens in ländlichen und relativ unberührten Gebieten. Pathogene Mikroorganismen kommen typischerweise von Menschen und Tieren und existieren meistens in geringer Konzentration. Bakterien und Protozoen sind die größten Gefahren. Die Wahrscheinlichkeit von Viren im Wasser ist sehr gering. Beispiel: Sub-Alpiner See in Washington State´s Cacscade Range. Komplette Story anzeigen: Wildnis Wasser Gefahrenzonen Entwicklungsländer: Wasser stammt aus erschlossenen Quellen, wird aber nicht adäquat aufbereitet, oder kommt aus Gebieten, die nur über sehr schlechte sanitäre Anlagen verfügen. Pathogene können in sehr hohen Konzentrationen vorkommen und haben meistens menschlichen, tierischen, landwirtschaftlichen oder industriellen Ursprung. Bakterien, Protozoen und Viren sind ernsthafte Bedrohungen, wobei auch Parasiten vorkommen können. Beispiel: Hahnenwasser, das in Dhaka, Bangladesh abgefüllt wird. Komplette Story anzeigen: Wasseraufbereitung für internationale Reisende Katastrophenfall: In diesem Szenario ist die häusliche Wasserversorgung zusammengebrochen. Wasser wird aus unerschlossenen, sowie erschlossenen Quellen abgefüllt, die beschädigt sein können. Das kann überall passieren - von der Wildnis bis hin zu städtischen gut entwickelten Ländern aber auch Entwicklungsländer mit schlechter Infrastruktur. Pathogene können in sehr hohen Konzentrationen vorkommen und haben meistens menschlichen, tierischen, landwirtschaftlichen oder industriellen Ursprung. Bakterien, Protozoen und Viren sind immer eine ernsthafte Bedrohung in Katastrophengebieten. Auch Parasiten können vorkommen. Beispiel: Hahnen- und Überschwemmungswasser in New Orleans nach dem Hurrikane Katrina. Komplette Story anzeigen :Wasseraufbereitung in Notfall-Situationen.„Es ist wichtig zu wissen, wo Wasser konsumiert wird“