Eine Traumlinie - Wie Hilaree Nelson auf Ski das Couloir am Lhotse abfuhr – als Erste überhaupt
von Hilaree Nelson – ins Deutsche übertragen
Fotos von Nick Kalisz, Dutch Simpson und The North Face. Alle Rechte vorbehalten
Wenn ich eine neue Tour plane, dann bin ich manchmal wie besessen von meinem Vorhaben. In dem Moment, in dem mir eine Idee in den Kopf kommt, oder wenn ich nachts nicht schlafen kann, weil ich an einem Plan feile, dann nehme ich die Nuancen meiner Besessenheit noch gar nicht wahr. Aber im Nachhinein wird mir oft klar, wie stark ich von diesem Plan besessen war, und ich schaue auch mit einem kleinem bisschen Ehrfurcht darauf zurück.
Ich war schon auf vielen, vielen Expeditionen, aber überraschenderweise haben mich nur die wenigsten nachts wach gehalten, etwa um auf Google Maps bereits im Voraus das Gelände zu erkunden und um direkt ein paar Einblicke in die Umgebung zu bekommen. Aber es gibt sie trotzdem, diese ganz speziellen Ziele, diese besonderen Berge, bei denen ich mich beinahe dazu gezwungen fühle sie zu besteigen oder sogar auf Ski von ihnen abzufahren. Ich fühle mich dazu gezwungen mich körperlich und auch geistig mit diesen Zielen zu beschäftigen.
Ein solches Unternehmen war auch meine letzte Expedition, die den Lhotse zum Ziel hatte; den vierthöchsten Berg der Erde. Normalerweise bin ich niemand, der das „vierthöchste“ besonders herausstellt, aber in der Welt – der sehr kleinen Welt – des hochalpinen Skilaufens bedeutet jedes Ziel oberhalb von 8.000 Metern eben nochmal eine andere, härtere Schwierigkeitsstufe. Der Lhotse mit seinen 8.516 Metern Höhe ist zweifelfrei in dieser hohen Schwierigkeitsstufe angesiedelt.
Ihr fragt euch vielleicht: „Warum aber dann nicht gleich die Nummer 1? Warum nicht der Mt. Everest, sondern „nur“ die Nummer 4?“ Ich habe sowohl den Everest, als auch den Lhotse bereits bestiegen. Die beiden Gipfel sind durch ihre Nord- und Südgrate quasi miteinander verbunden. Von weit unten in der Flanke ragt der Everest über den Lhotse, durch die Perspektive sieht der Verbindungsgrat verkürzt aus und es scheint so, als ob es sich beim Lhotse nur um eine kleine Erhebung auf dem Grat zum Everest handelt. Doch genau diese „kleine Erhebung“ sollte zu einem der Ziele werden, von denen ich besessen war, und zwar aus folgenden Gründen:
„Tatsächlich aber verbirgt der Lhotse seine Geheimisse gut. Direkt vom Gipfel verläuft ein Couloir, das nach Norden ca. 550 Meter abfällt, bevor es in der über 1.500 Meter hohen Lhotseflanke mündet. Das Couloir sieht man nur vom Südgrat des Mt. Everest – oder wenn man sich selbst direkt darin befindet. Wenn du wie ich ein Skifahrer bist, dann ist es dieses versteckte Juwel, das den vierthöchsten Berg der Welt zum höchsten Ziel werden lassen kann, zu einem Ziel von dem man regelrecht besessen ist.“Im September 2018 hatte ich zusammen mit meinem Kletterpartner Jim Morrison und den beiden Filmern Dutch Simpson und Nick Kalisz dann tatsächlich die Chance, das Lhotsecouloir auf Ski abzufahren. Die Anstrengung und der Stress, der mit der Vorbereitung dieser Reise in Verbindung stand, lässt sich sehr einfach veranschaulichen: Stellt euch einfach den Emoji vor, dessen halber Kopf in die Luft gejagt wird. Ja, es war wirklich unglaublich anstrengend und erst als Jim und ich endlich im Flugzeug saßen, konnte ich begreifen, dass die Expedition tatsächlich stattfinden würde. Irgendwie schafften wir es, uns durch das schlechte Wetter in einer der schlimmsten Monsunzeiten der letzten Jahre zu kämpfen und in nur einer Woche erreichten wir das Everest-Basislager in einer Höhe von ca. 5.100 Metern. Mit dabei waren fünf Sherpas, zwei Icefall Doktors und drei Köche. Dieser verrückte Traum, von dem ich schon seit Jahren besessen war, schien nun endlich zum Greifen nah. Die nächsten drei Wochen waren mehr oder weniger das pure Chaos. Wir hatten beschlossen den Aufstieg im Herbst zu versuchen, was nicht die übliche Jahreszeit ist. Jedoch sprachen mehrere Gründe für diese Entscheidung: Zum einen wussten wir, dass so weniger Kletterer unterwegs sein würden (tatsächlich war außer uns gar niemand am Lhotse), sodass wir ungehindert Ski fahren können würden. Zum anderen hofften wir, dass nach dem Monsun etwas mehr Schnee in der extremen Höhe liegen würde, was bessere Chancen auf gute Abfahrtsbedingungen bedeuten würde. Noch dazu schätzten die Sherpas und andere Führer am Everest die Bedingungen im ständig gefährlichen Khumbu-Eisbruch im Herbst am besten ein. Unser Erfolg hing vor allem davon ab, inwiefern es uns gelingen würde einerseits schnell und sicher unterwegs zu sein, andererseits aber so wenig Ausrüstung wie nötig dabei zu haben. Gleichzeitig mussten wir aber natürlich auch gesund und fit bleiben: Schließlich wollten wir nicht nur den Gipfel zu erreichen, sondern danach auch das komplette Lhotsecouloir und die folgende Lhotseflanke auf Ski abfahren. Jim und ich haben Stunden damit verbracht, einen perfekten Plan hierfür zu entwickeln. Als wir dann im Everest-Basislager angekommen waren, konnten wir die Bedingungen vor Ort nochmal besser einschätzen und unseren Plan weiter justieren. Dann haben wir unsere Ausrüstung noch einmal auf Herz und Nieren überprüft: vom sauberen Wasser über unsere Lawinenausrüstung bis hin zu den Zelten, Kochern, Skiern, Schuhen, Stöcken und vielem mehr. Jedes Zahnrad musste ineinander greifen, wir mussten so effizient wie nur irgendwie möglich sein. Nachdem alle Vorbereitungen bezüglich Ausrüstung, Essen und Schlafen abgeschlossen waren, konnte es dann endlich losgehen. Die Sherpas und die „Eisbruch-Doktoren“ taten alles dafür, einen schnellen Weg durch den Khumbu-Eisbruch zu finden. Als die Route fertig war, durchquerten wir vier – Jim, Nick, Dutch und ich, diesen gefährlichen Abschnitt auf dem Weg in Richtung Lhotse mit Hilfe der Sherpas und bauten dahinter mit unseren Zelten Lager 2 auf. Auch danach übernahmen die Sherpas die Führung und es ging weiter bis Lager 3. Die Sherpas brachten Fixseile an den steilsten Stellen in der Lhotseflanke an und errichteten auch unser letztes Lager – bereits auf 7.300 Metern Höhe. Für den finalen Vorstoß zum Gipfel hatten sie außerdem Sauerstoff, Seile und MSR-Schneeanker mit nach oben getragen. Wir vier folgten mit unserer eigenen Ausrüstung: Zelte, Ski, Essen, Schlafsäcke, Isomatten, usw. Nur 18 Tage nach dem Aufbruch vom Basislager waren wir bereit für unseren Gipfelversuch. Gegen 01:00 Uhr morgens verließen am 29. September alle fünf Sherpas Lager 2. Sie sollten zu Lager 3 und noch darüber hinaus klettern, um Fixseile im „Gelben Band“ anzubringen. Zwei Sherpas des Teams (Tasha und Ila) kehrten im Laufe der Zeit wieder um und stiegen zu Lager 3 zurück, während die übrigen drei (Palden, Urken und Phura Sherpa) den Aufstieg fortsetzten, um die Route bis in noch größere Höhen abzusichern. In der Zwischenzeit verließen wir vier wenige Stunden später Lager 2 und stiegen bis Lager 3 auf. Den Rest des Tages ruhten wir uns aus und bereiten die Ausrüstung vor, um am 30. September in der Früh unseren Versuch auf den Gipfel wagen zu können. Am späten Nachmittag stießen dann Tasha und Ila zu uns. Von den drei Sherpas, die immer noch unterwegs waren, erreichte Urken am 29. September als einziger den Gipfel. Vor seiner gewaltiger sportlicher Leistung kann man nur den Hut ziehen: An einem Tag stieg er vom auf 6.400 Meter hoch gelegenem Lager 2 bis zum 8.516 Meter hohen Lhotsegipfel auf. Noch dazu war er der einzige der drei, der zuvor noch nie auf dem Lhotse gestanden hatte, daher war es auch für ihn persönlich ein wichtiger Erfolg. Gegen 20:00 Uhr kehrten die drei in Lager 3 zurück – erschöpft, aber natürlich auch stolz und glücklich über ihren Erfolg. Am nächsten Tag verließ unsere Gruppe von fünf Gipfelaspiranten um 02:00 Uhr morgens Lager 3. Der Himmel war sehr klar, aber es war extrem kalt – fast -30 Grad – und es wehte ein leichter Wind, gerade genug, um die Spuren des Aufstiegs vom Vortag wieder zu verwischen. Da die Route meist auf der Nord- bzw. auf der Westseite des Lhotse verläuft war klar, dass wir bis zum Gipfel die Sonne kaum zu Gesicht bekommen würden. Unser Aufstieg führte über genau die Route, über die wir später mit Ski abfahren wollten – so konnten wir direkt ein Gefühl für die Bedingungen bekommen. Die letzten 600 Meter Kletterei führten uns also direkt durch das Lhotsecouloir. Hier fanden wir recht komplizierte Kletterverhältnisse vor: Eine einbrechende Schneekruste, gemischt mit etwas Triebschnee und bestem Pulverschnee. Insgesamt brauchten wir für die gut 1.200 Höhenmeter bis zum Gipfel ca. 12 Stunden. Die Bedingungen waren zwar anstrengend im Aufstieg, allerdings waren sie perfekt für die Abfahrt auf Ski und insgesamt deutlich besser, als wir es uns an diesem massiven und exponierten Berg erträumt hatten. Mittags um 13:45 Uhr standen wir dann alle fünf auf dem Gipfel: Die Sonne und die Aussicht waren unbeschreiblich. Fast eine Dreiviertelstunde bleiben wir auf dem Gipfel, dann frischte der Wind etwas auf. So oder so mussten wir langsam an den Aufbruch denken, damit wir auf der Abfahrt durch die gewaltige Lhotseflanke nicht von der Dunkelheit eingeholt werden konnten. Also machten wir uns langsam bereit: Wir legten unsere Steigeisen ab und zogen die Overboots aus, die Ski wurden vom Rucksack geschnallt und vorsichtig auf einen möglichst ebenen Fleck gestellt. Wir haben uns jeweils quasi eine kleine „Plattform“ für die Ski gebaut, denn keiner von uns hatte eine Skibremse. Es wäre also leicht möglich gewesen, dass uns ein Ski den kompletten Berg herunter abrutscht. Sehr sorgfältig befreiten wir unsere Bindungen und die Unterseite unsere Schuhe vom Schnee, dann konnte es losgehen: Wir legten unsere Ski an, mit der rechten Hand stützte ich mich dabei am Gipfelgrat ab. Jim war der erste, der sich die steile Gipfelpyramide hinabstürzte – mit dem Mount Everest im Hintergrund. Die technisch schwierigste Stelle der Abfahrt ist eine Verengung im Couloir ca. 250 Meter unter dem Gipfel. An dieser Stelle war der Schnee recht kompliziert zu befahren, dazu fällt das Gelände mit fast 55 Grad extrem steil ab und das Couloir ist dort gerade einmal 1,80 Meter breit. Nachdem wir diese Schlüsselstelle geschafft hatten stellte uns der Rest der Abfahrt, weitere 1.800 Höhenmeter, nicht mehr wirklich vor Probleme. Wir benötigten ungefähr zweieinhalb Stunden um zu Lager 3 zurückzukehren, von wo aus wir früh morgens gestartet waren. In Lager 3 haben wir uns zunächst eine kurze Pause gegönnt und dann den Rest des Lagers wieder in unseren Rucksäcken verstaut. Palden Sherpa hatte uns dort bereits erwartet und uns warmes Wasser gekocht. Dann ging es die letzten ca. 500 Höhenmeter hinab. Insgesamt haben wir für die Abfahrt über gut 2.100 Höhenmeter in wechselhaften Schnee- und Eisbedingungen ca. dreieinhalb Stunden gebraucht. Natürlich waren wir sehr froh darüber, dass es gemeinsam mit Ila und Tasha auch unsere beiden Kameramänner auf den Gipfel geschafft hatten. Bevor wir wieder durch den Khumbu-Eisbruch absteigen konnten, lag zwar noch eine Menge Arbeit vor uns, aber wir waren alle gut gelaunt und mit all unserer Erfahrung und unserer Liebe zum Detail bei der Planung schafften wir auch diese unmöglich erscheinende Mission. Diese Ausrüstung hatten wir dabei: Zum großen Teil war unser Erfolg sicherlich auf die gesamte hervorragende Planung zurückzuführen, die wir vor unserer Abreise und dann nochmal im Basislager perfektioniert hatten. Mit unserer Ausrüstung sind wir einige Risiken eingegangen und haben uns auf geringes Gewicht und große Schnelligkeit fokussiert. So waren wir in der Lage rasch den Gipfel zu erreichen und wurden gleichzeitig bei der Abfahrt von unseren Rucksäcken kaum beeinträchtigt, da diese sehr leicht waren. Die richtige Ausrüstung ist sicherlich immer eine wichtige Komponente für das Gelingen einer Expedition, aber gerade auf diesem Abenteuer am Lhotse waren die Details in unserer Ausrüstung sogar entscheidend für den Erfolg der ganzen Unternehmung. Ein wichtiger Teil unserer Ausrüstung war der MSR Guardian Wasserfilter. Damit konnten wir die Nutzung von Plastikwasserflaschen vermeiden und gleichzeitig sicherstellen, dass wir jederzeit sauberes Wasser zur Verfügung hatten – sei es zum Zähneputzen oder um unsere Trinkflaschen aufzufüllen. Nach meiner Erfahrung ist schmutziges Wasser einer der Hauptgründe, weswegen Bergsteiger krank werden, bevor sie überhaupt einen Schritt auf dem Berg selbst setzen. Oberhalb von Lager 2 fanden wir jedoch nach ein paar Schritten durch den Schutt einer Seitenmoräne auf 6.400 Metern eine schier unendliche Zahl unbenutzter Gaskartuschen. Wir haben uns dann dazu entschieden diese Gaskartuschen zum Schneeschmelzen zu benutzen und konnten den Guardian daher zusammen mit der Mehrheit unserer eigenen Gaskartuschen im Basecamp zurückgelassen. Essen war ein weiterer wichtiger Aspekt beim Aufstieg oberhalb des Basislagers. Wir haben uns dafür entschieden einen Koch in Lager 2 mitzunehmen, die Mahlzeiten aber auf sehr einfaches Essen zu beschränken. Größtenteils haben wir uns von Dal Bhat – einer einfachen Linsensuppe mit Reis – ernährt. Außerdem hatten wir nur frische Nahrung für sieben Tage in Lager 2, die Zeit danach wollten wir auf gefriergetrocknete Lebensmittel zurückgreifen. Alle frischen Lebensmittel, die wir aus den USA mitgebracht haben – hauptsächlich Käse und Wurst – verdarben, während wir in Kathmandu festsaßen. Daher hatten wir vor allem Nüsse, Schokolade, Trockenfleisch, Pringles und Clif Bars dabei. Zum Schlafen hatten wir insgesamt fünf TNF VE 25 Zelte für 10 Personen dabei, dazu ein kleines Kochzelt, ein 2-Meter-Dome-Zelt für Lager 2 und vier einwandige TNF Assault-Zelte für jeweils drei Personen im Lager 3 auf 7.300 Metern. Jim und ich haben uns dazu entschlossen nur einen 2-Personen-Schlafsack und zwei NeoAir Isomatten von Therm-a-Rest mitzunehmen, anstatt jeweils eigene Schlafsäcke mit uns zu schleppen. So sparten wir Platz in unseren Rucksäcken, den wir jedoch gut gebrauchen konnten: Für unsere MSR Reactor Kocher, Klamotten, Helme etc. Wir haben uns außerdem dazu entschieden, das übliche Hochlager am Lhotse zu überspringen. Indem wir unser Lager 3 hoch in der Lhotseflanke platzierten, mussten wir bei unserem Gipfelversuch nur noch ca. 1.200 Höhenmeter aufsteigen und mussten auf der Abfahrt auch nur ein einziges Lager abbrechen. Das war natürlich auch ein Stück weit riskant, da wir an unserem Gipfeltag so eine sehr lange und schwere Abfahrt vor uns hatten. Aber der Vorteil nur die Hälfte der Zelte und die Hälfte der Schlaf- und Kochausrüstung tragen zu müssen überwog: Wir waren in jedem Fall deutlich schneller unterwegs. Außerdem musste der Khumbu-Eisbruch nicht so oft überquert werden und wir konnten uns deutlich schneller in Lager 2 vorbereiten. Zuletzt mussten wir uns natürlich auch über die Skiausrüstung von Jim und mir Gedanken machen. Anstatt in Bergstiefeln zu klettern und Skischuhe mit nach oben zu tragen, haben wir gar keine Bergstiefel mitgenommen. Wir beiden trugen stattdessen vierschnallige Zero G Tecnica Skischuhe, und zwar direkt ab dem Basislager. Als Ski verwendeten wir Zero G Blizzards, meine waren nur 1,72 Meter lang. Die Idee war es, schnelle und leichte Ski zu nutzen, damit wir die wechselnden Bedingungen meistern konnten ohne auf der 2.100 Höhenmeter langen Abfahrt zu schnell schwere Beine zu bekommen. Zu den Ski habe ich die Dynafit Superlight 12 Bindung und die MSR DynaLock Ascent Carbonstöcke verwendet. Mein gesamtes Setup wog so gerade einmal 3 Kilogramm. Das ist vielleicht nicht das allerleichteste Setup, aber es war der perfekte Kompromiss zwischen Gewicht und Performance. Hilaree Nelson wurde einst vom Outside Magazin als eine der abenteuerlustigsten Frauen der Welt bezeichnet und hat diverse Abfahrten auf Ski erstbefahren – in der Mongolei, in Indien, Russland und Grönland. Sie gilt als unerschrockene Entdeckerin, ihr Mut ist genauso beeindruckend wie ihr Lebenslauf: Sie ist der erste Frau, die innerhalb von nur 24 Stunden den Mt. Everest und den benachbarten Lhotse bestiegen hat. Dabei konnte sie auch ein verstauchter Knöchel nicht aufhalten. Auf dem Kilimanjaro stand sie dagegen sogar schon mit einem gebrochenen Bein. Vom 8.188 Meter hohen Gipfel des Cho Oyu, dem sechsthöchsten Berg der Erde, fuhr sie ohne Sauerstoffunterstützung auf Ski ab. Hilaree ist ein erfahrener Guide verschiedenster Big-Mountain-Expeditionen, als Beispiel könnte man eine Skiabfahrt vom Denali herausgreifen. Sie stammt aus dem Nordwesten der USA, wuchs in den Cascade Mountains auf und lernte dort früh das Skifahren. Später zog sie nach Chamonix und startete ihre Karriere als Skibergsteigerin, 1996 wurde sie Europameisterin im Extremskifahren.